Erhaltungsmaßnahmen
Handlungsempfehlungen zur Erhaltung der lokalen Population des Schwimmenden Froschkrauts
Nutzungsbedingte Beeinträchtigungen des Schwimmenden Froschkrauts gehen vor allem von Verschlechterungen der Wasser- und Standortqualität aus. Um Beeinträchtigungen durch die Bewirtschaftung zu verhindern bzw. zu minimieren, werden folgende Maßnahmen empfohlen:
Landwirtschaft
- Abschnittsweise Räumung von Grabensystemen, Schaffung räumlich wechselnder Mosaike; im Bereich der bekannten Vorkommen in Grabensystemen Förderung von Dauergrünlandnutzung (vorzugsweise Mähwiesen)
- Erhaltung von Pionierstandorten (offene, wenig bewachsene Bodenstellen, welche durch menschliche Eingriffe oder durch Naturereignisse entstanden sind; z.B. zeitweise trockenfallende Schlammböden) an Stillgewässern und Grabenufern
- Nährstoffanreicherung der Gewässer vermeiden (Verdriftung von Fremdstoffen wie Bioziden, Mineraldünger, Gülle usw. insbesondere bei Windeinwirkung durch hinreichende Abstände ausschließen)
- Ungenehmigte Wasserentnahmen und Einleitungen unterbinden
- Schutzzone um Gewässer anlegen (z.B. Randstreifen), möglichst Dauergrünland
- Grundwasserabsenkungen vermeiden
Fischereiwirtschaft
- Extensivierung der Teichwirtschaft: Besatzdichten reduzieren, aber Teichunterhaltung (Entlandung, Schilfschnitt usw.) weiter sichern und Zufuhr nährstoffarmen Quellwassers gewährleisten
Sonstige Maßnahmen
- Sicherung hinreichender Wasserstände und eines ausreichenden Wasserdurchflusses in Gräben durch Gewährleistung eines Staumanagements, Unterhaltung von Stauwehren, gezielte (abschnittsweise) Anhebung des Grundwasserstandes
- Verlandung des Gewässers verhindern (ggf. abschnittsweise Entschlammen)
- Abschnittsweise Besonnung der Standorte erhalten oder wiederherstellen
- Steuerung der Dynamik der Pflanzendecke in Gräben über die Schaffung eines zeitlich und räumlich wechselnden Mosaiks früher und mittlerer Stadien der Pflanzendecke (Rotation der Grabenbewirtschaftung)
- Anlage und Pflege von Pioniergewässern (z.B. Heideweiher) in ehemaligen Wuchsgebieten, da offenbar langlebige Samen im Boden vorhanden sind
- Vorsichtige Nutzung und Pflege bekannter Vorkommen durch Zurückdrängen konkurrenzstärkerer Pflanzen, Schaffung von kleinflächigen, pflanzendeckenfreien Uferabschnitten, z.B. durch Oberbodenabtrag
- Beseitigung beschattender Gehölze
- Grabenränder und Stillgewässer an den Ufern nicht bepflanzen, da das Froschkraut eine wärmeliebende Art ist