Lokale Population & Gefährdung
Abgrenzung der lokalen Population
Auf Grund der geringen Nachweisdichte der Art in Deutschland ist die fachliche Abgrenzung einer lokalen Population sehr schwierig. Flächen, von denen Nachweise der Birkenmaus vorliegen sind als Lebensraum einer lokalen Population anzusehen. Die Abgrenzung einer lokalen Population kann anhand von Strukturen und der Landnutzung erfolgen. Ungeeignete Lebensräume (z.B. große Siedlungs- und Gewerbeflächen oder ausgedehnte wenig gegliederte Ackerlandschaften) sowie lineare Ausbreitungsbarrieren (z.B. breite Fließgewässer, Straßen mit hohem Verkehrsaufkommen) stellen die Grenzen dar.
Gefährdungsursachen
In ihrem geographisch kleinen Vorkommensgebieten ist die Birkenmaus vor allem durch großflächige Nutzungsänderungen mit Vernichtung der Pflanzendecke oder Veränderung der Pflanzenartenzusammensetzung und Veränderungen des Grundwasserspiegels gefährdet.
Land- und Forstwirtschaft
- Rodungen von Gehölzen
- Entwässerungen von Mooren (ggf. aber auch ein Anstau im Winter)
- Umbruch von durchgewachsenem Grünland
- Grabenunterhaltungsmaßnahmen oder -verfüllung
- Flächige Räumung von Windwürfen
- Großflächige Aufforstung insbesondere mit Nadelholzreinbeständen von Fichten und Douglasien
- Entfernen von Unterholz in Wäldern
- Entfernen von Totholz aus Wäldern
- Kahlschläge > 1 ha
Sonstige
- Straßen- und Siedlungsbau
- Fang durch streunende Hauskatzen
- Feuer (Wald- oder Moorbrände)
- Winterliche Hochwassersituationen
Überblick zum Status der Art
FFH-Richtlinie | IV |
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Rote Liste Deutschland (Meinig et al. 2020) | 2 (Stark gefährdet) |
Rote Liste Europa (Temple & Terry 2007) | LC (Nicht gefährdet) |
Verantwortlichkeit (Meinig et al. 2020) | im besonderen Maße für hochgradig isolierte Vorposten verantwortlich |
Erhaltungszustand in den biogeografischen Regionen gemäß Nationaler Bericht 2019 | Kontinentale Region: unbekannt, alpine Region: unbekannt |