Lokale Population & Gefährdung
Abgrenzung der lokalen Population
Das zerstreute Vorkommen der Art scheint einen Genaustausch zwischen einzelnen Beständen des Scheidenblütgrases stark einzuschränken. Eine lokale Population kann nach Experteneinschätzung somit durch einen einzelnen besiedelten Weiher bzw. einen Abschnitt des Flusssystems abgegrenzt werden.
Gefährdungsursachen
Das Scheidenblütgras ist hauptsächlich durch seine Seltenheit und Sensibilität gegenüber Lebensraumveränderungen gefährdet. Hierunter fallen vor allem Nutzungsänderungen und Veränderungen des hydrologischen Regimes, insbesondere zu langes Trockenfallen und Überfluten. Gefährdet ist die Art auch durch Nährstoffanreicherung und das Verschwinden von Standorten ohne Pflanzenbewuchs, die notwendig für das Überleben dieser sehr konkurrenzschwachen Art sind.
Fischereiwirtschaft
- Winterung oder permanenter Aufstau der Weiher führt langfristig zum Aussterben der Art
- Kalkung von Weihern könnte sich negativ auswirken, denn Coleanthus subtilis ist ein Säurezeiger (Reaktionszahl 3)
- Vermeidung von Nährstoffanreicherung und damit verbundene zu hohe Ablagerungen von Bodenmaterialien
Sonstige
- Wasserbauliche Maßnahmen (Flussuferverbau durch Buhnen, Staumaßnahmen) an Fließgewässern führen zum Erlöschen der Populationen, da sie das hydrologische Regime verändern (Verlust natürlicher Wasserstandsschwankungen mit extremem Niedrigwasser und Trockenfallen der Flussuferbänke)
Überblick zum Status der Art
Synonyme | Schmidtia subtilis, Schmidtia utriculata, Schmidtia utriculosa |
---|---|
FFH-Richtlinie | II, IV |
Rote Liste Deutschland (Metzing et al. 2018) | V (Vorwarnliste) |
Rote Liste Europa (Bilz et al. 2011) | LC (Nicht gefährdet) |
Verantwortlichkeit (Metzing et al. 2018) | In besonders hohem Maße verantwortlich |
Erhaltungszustand in den biogeografischen Regionen gemäß Nationaler Bericht 2019 | Kontinentale Region: ungünstig - unzureichend |