Erhaltungsmaßnahmen
Handlungsempfehlungen zur Erhaltung der lokalen Population des Bayerischen Federgrases
Um Beeinträchtigungen durch Bewirtschaftung zu verhindern bzw. zu vermeiden, werden folgende Maßnahmen empfohlen:
Forstwirtschaft
- Verzicht auf intensive forstwirtschaftliche Nutzung der Wuchsortumgebung (z.B. großflächige Holzentnahme, schweres Gerät, etc.)
- Einhaltung von Pufferzonen oberhalb des Felskopfes, um den Eintrag von Nährstoffen (durch Einschwemmen von Oberboden) zu verhindern
Sonstige Maßnahmen
Maßnahmen des Naturschutzes (siehe auch Hauke 2003, Quinger 2008)
- Regelmäßige, vorsichtige Entbuschung und Auflichtung des Felskopfes und der oberhalb angrenzenden Bereiche
- Zurücksetzen des Eichen-Hasel-Buschwaldes um mehrere Meter zur Verbesserung der Belichtungsverhältnisse an der Ostflanke des Finkensteins
- Vorsichtige, manuelle Beseitigung von Pflanzen, die das Federgras unmittelbar bedrängen (Cytisus nigricans und Cotoneaster integerrimus)
- Abzäunung des Federgras-Bestandes aufrecht erhalten und regelmäßig kontrollieren, um die Trittbelastung durch Wanderer und das illegale Besammeln des Bestandes für Herbarzwecke einzudämmen
- Verminderung von Oberbodeneinschwemmung durch die Anlage und Sauberhaltung einer wasserabführenden Rinne
- Gezieltes Einbringen der Samen an für die Keimung geeignete Stellen
- Schaffung von Keimnischen durch das Entfernen zu dichter Streuschicht
- Jährliche Bestands- und Fitnesserfassung des Vorkommens
Weiterhin sollten folgende Maßnahmen zukünftig unternommen werden:
- Kontinuierliche Überprüfung der Keimfähigkeit der Samen; gegebenenfalls Erhaltungskultur gekeimter Individuen zur Sicherung des genetischen Potenzials (Kultivierung im Botanischen Garten und/oder Genbank der Universität Regensburg: „Arche Bayern“)
- Gegebenenfalls Ausbringung vorgezogener Jungpflanzen an geeigneten Standorten zur Unterstützung der geringen Populationsgröße